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Multilingual Scriptures Home » German Luther 1912 Bible » Proverbs

German Luther 1912 Bible
Chapter # Verse # Verse Detail
11Dies sind die Sprüche Salomos, des Königs in Israel, des Sohnes Davids,
12zu lernen Weisheit und Zucht, Verstand
13Klugheit, Gerechtigkeit, Recht und Schlecht;
14daß die Unverständigen klug und die Jünglinge vernünftig und vorsichtig werden.
15Wer weise ist der hört zu und bessert sich; wer verständig ist, der läßt sich raten,
16daß er verstehe die Sprüche und ihre Deutung, die Lehre der Weisen und ihre Beispiele.
17Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.
18Mein Kind, gehorche der Zucht deines Vaters und verlaß nicht das Gebot deiner Mutter.
19Denn solches ist ein schöner Schmuck deinem Haupt und eine Kette an deinem Hals.
110Mein Kind, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht.
111Wenn sie sagen: "Gehe mit uns! wir wollen auf Blut lauern und den Unschuldigen ohne Ursache nachstellen;
112wir wollen sie lebendig verschlingen wie die Hölle und die Frommen wie die, so hinunter in die Grube fahren;
113wir wollen großes Gut finden; wir wollen unsre Häuser mit Raub füllen;
114wage es mit uns! es soll unser aller ein Beutel sein":
115mein Kind, wandle den Weg nicht mit ihnen; wehre deinem Fuß vor ihrem Pfad.
116Denn ihr Füße laufen zum Bösen und eilen, Blut zu vergießen.
117Denn es ist vergeblich, das Netz auswerfen vor den Augen der Vögel.
118Sie aber lauern auf ihr eigen Blut und stellen sich selbst nach dem Leben.
119Also geht es allen, die nach Gewinn geizen, daß ihr Geiz ihnen das Leben nimmt.
120Die Weisheit klagt draußen und läßt sich hören auf den Gassen;
121sie ruft in dem Eingang des Tores, vorn unter dem Volk; sie redet ihre Worte in der Stadt: {~}
122Wie lange wollt ihr Unverständigen unverständig sein und die Spötter Lust zu Spötterei und die Ruchlosen die Lehre hassen?
123Kehret euch zu meiner Strafe. Siehe, ich will euch heraussagen meinen Geist und euch meine Worte kundtun.
124Weil ich denn rufe, und ihr weigert euch, ich recke meine Hand aus, und niemand achtet darauf,
125und laßt fahren allen meinen Rat und wollt meine Strafe nicht:
126so will ich auch lachen in eurem Unglück und eurer spotten, wenn da kommt, was ihr fürchtet,
127wenn über euch kommt wie ein Sturm, was ihr fürchtet, und euer Unglück als ein Wetter, wenn über euch Angst und Not kommt.
128Dann werden sie nach mir rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich suchen, und nicht finden.
129Darum, daß sie haßten die Lehre und wollten des HERRN Furcht nicht haben,
130wollten meinen Rat nicht und lästerten alle meine Strafe:
131so sollen sie essen von den Früchten ihres Wesens und ihres Rats satt werden.
132Was die Unverständigen gelüstet, tötet sie, und der Ruchlosen Glück bringt sie um.
133Wer aber mir gehorcht, wird sicher bleiben und genug haben und kein Unglück fürchten.
21Mein Kind, so du willst meine Rede annehmen und meine Gebote bei dir behalten,
22daß dein Ohr auf Weisheit achthat und du dein Herz mit Fleiß dazu neigest;
23ja, so du mit Fleiß darnach rufest und darum betest;
24so du sie suchest wie Silber und nach ihr froschest wie nach Schätzen:
25alsdann wirst du die Furcht des HERRN verstehen und Gottes Erkenntnis finden.
26Denn der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Verstand.
27Er läßt's den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen
28und behütet die, so recht tun, und bewahrt den Weg seiner Heiligen.
29Alsdann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und allen guten Weg.
210Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen, daß du gerne lernst;
211guter Rat wird dich bewahren, und Verstand wird dich behüten,
212daß du nicht geratest auf den Weg der Bösen noch unter die verkehrten Schwätzer,
213die da verlassen die rechte Bahn und gehen finstere Wege,
214die sich freuen, Böses zu tun, und sind fröhlich in ihrem bösen, verkehrten Wesen,
215welche ihren Weg verkehren und folgen ihrem Abwege;
216daß du nicht geratest an eines andern Weib, an eine Fremde, die glatte Worte gibt
217und verläßt den Freund ihrer Jugend und vergißt den Bund ihres Gottes
218(denn ihr Haus neigt sich zum Tod und ihre Gänge zu den Verlorenen;
219alle, die zu ihr eingehen, kommen nicht wieder und ergreifen den Weg des Lebens nicht);
220auf daß du wandelst auf gutem Wege und bleibst auf der rechten Bahn.
221Denn die Gerechten werden im Lande wohnen, und die Frommen werden darin bleiben;
222aber die Gottlosen werden aus dem Lande ausgerottet, und die Verächter werden daraus vertilgt.
31Mein Kind, vergiß meines Gesetzes nicht, und dein Herz behalte meine Gebote.
32Denn sie werden dir langes Leben und gute Jahre und Frieden bringen;
33Gnade und Treue werden dich nicht lassen. Hänge sie an deinen Hals und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens,
34so wirst du Gunst und Klugheit finden, die Gott und Menschen gefällt.
35Verlaß dich auf den HERRN von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand;
36sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.
37Dünke dich nicht, weise zu sein, sondern fürchte den HERRN und weiche vom Bösen.
38Das wird deinem Leibe gesund sein und deine Gebeine erquicken.
39Ehre den HERRN von deinem Gut und von den Erstlingen all deines Einkommens,
310so werden deine Scheunen voll werden und deine Kelter mit Most übergehen.
311Mein Kind, verwirf die Zucht des HERRN nicht und sei nicht ungeduldig über seine Strafe.
312Denn welchen der HERR liebt, den straft er, und hat doch Wohlgefallen an ihm wie ein Vater am Sohn.
313Wohl dem Menschen, der Weisheit findet, und dem Menschen, der Verstand bekommt!
314Denn es ist besser, sie zu erwerben, als Silber; denn ihr Ertrag ist besser als Gold.
315Sie ist edler denn Perlen; und alles, was du wünschen magst, ist ihr nicht zu vergleichen.
316Langes Leben ist zu ihrer rechten Hand; zu ihrer Linken ist Reichtum und Ehre.
317Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Steige sind Friede.
318Sie ist ein Baum des Lebens allen, die sie ergreifen; und selig sind, die sie halten.
319Denn der HERR hat die Erde durch Weisheit gegründet und durch seinen Rat die Himmel bereitet.
320Durch seine Weisheit sind die Tiefen zerteilt und die Wolken mit Tau triefend gemacht.
321Mein Kind, laß sie nicht von deinen Augen weichen, so wirst du glückselig und klug werden.
322Das wird deiner Seele Leben sein und ein Schmuck deinem Halse.
323Dann wirst du sicher wandeln auf deinem Wege, daß dein Fuß sich nicht stoßen wird.
324Legst du dich, so wirst du dich nicht fürchten, sondern süß schlafen,
325daß du dich nicht fürchten darfst vor plötzlichem Schrecken noch vor dem Sturm der Gottlosen, wenn er kommt.
326Denn der HERR ist dein Trotz; der behütet deinen Fuß, daß er nicht gefangen werde.
327Weigere dich nicht, dem Dürftigen Gutes zu tun, so deine Hand von Gott hat, solches zu tun.
328Sprich nicht zu deinem Nächsten: "Geh hin und komm wieder; morgen will ich dir geben", so du es wohl hast.
329Trachte nicht Böses wider deinen Nächsten, der auf Treue bei dir wohnt.
330Hadere nicht mit jemand ohne Ursache, so er dir kein Leid getan hat.
331Eifere nicht einem Frevler nach und erwähle seiner Wege keinen;
332denn der HERR hat Greuel an dem Abtrünnigen, und sein Geheimnis ist bei den Frommen.
333Im Hause des Gottlosen ist der Fluch des HERRN; aber das Haus der Gerechten wird gesegnet.
334Er wird der Spötter spotten; aber den Elenden wird er Gnade geben.
335Die Weisen werden Ehre erben; aber wenn die Narren hochkommen, werden sie doch zu Schanden.
41Höret, meine Kinder, die Zucht eures Vaters; merket auf, daß ihr lernt und klug werdet!
42Denn ich gebe euch eine gute Lehre; verlaßt mein Gesetz nicht.
43Denn ich war meines Vaters Sohn, ein zarter und ein einziger vor meiner Mutter.
44Und er lehrte mich und sprach: Laß dein Herz meine Worte aufnehmen; halte meine Gebote, so wirst du leben.
45Nimm an Weisheit, nimm an Verstand; vergiß nicht und weiche nicht von der Rede meines Mundes.
46Verlaß sie nicht, so wird sie dich bewahren; liebe sie, so wird sie dich behüten.
47Denn der Weisheit Anfang ist, wenn man sie gerne hört und die Klugheit lieber hat als alle Güter.
48Achte sie hoch, so wird sie dich erhöhen, und wird dich zu Ehren bringen, wo du sie herzest.
49Sie wird dein Haupt schön schmücken und wird dich zieren mit einer prächtigen Krone.
410So höre, mein Kind, und nimm an meine Rede, so werden deiner Jahre viel werden.
411Ich will dich den Weg der Weisheit führen; ich will dich auf rechter Bahn leiten,
412daß, wenn du gehst, dein Gang dir nicht sauer werde, und wenn du läufst, daß du nicht anstoßest.
413Fasse die Zucht, laß nicht davon; bewahre sie, denn sie ist dein Leben.
414Komm nicht auf der Gottlosen Pfad und tritt nicht auf den Weg der Bösen.
415Laß ihn fahren und gehe nicht darin; weiche von ihm und gehe vorüber.
416Denn sie schlafen nicht, sie haben denn Übel getan; und ruhen nicht, sie haben den Schaden getan.
417Denn sie nähren sich von gottlosem Brot und trinken vom Wein des Frevels.
418Aber der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht, das immer heller leuchtet bis auf den vollen Tag.
419Der Gottlosen Weg aber ist wie Dunkel; sie wissen nicht, wo sie fallen werden.
420Mein Sohn, merke auf meine Worte und neige dein Ohr zu meiner Rede.
421Laß sie nicht von deinen Augen fahren, behalte sie in deinem Herzen.
422Denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und gesund ihrem ganzen Leibe.
423Behüte dein Herz mit allem Fleiß; denn daraus geht das Leben.
424Tue von dir den verkehrten Mund und laß das Lästermaul ferne von dir sein.
425Laß deine Augen stracks vor sich sehen und deine Augenlider richtig vor dir hin blicken.
426Laß deinen Fuß gleich vor sich gehen, so gehst du gewiß.
427Wanke weder zur Rechten noch zur Linken; wende deinen Fuß vom Bösen.
51Mein Kind, merke auf meine Weisheit; neige dein Ohr zu meiner Lehre,
52daß du bewahrest guten Rat und dein Mund wisse Unterschied zu halten.
53Denn die Lippen der Hure sind süß wie Honigseim, und ihre Kehle ist glätter als Öl,
54aber hernach bitter wie Wermut und scharf wie ein zweischneidiges Schwert.
55Ihre Füße laufen zum Tod hinunter; ihre Gänge führen ins Grab.
56Sie geht nicht stracks auf dem Wege des Lebens; unstet sind ihre Tritte, daß sie nicht weiß, wo sie geht.
57So gehorchet mir nun, meine Kinder, und weichet nicht von der Rede meines Mundes.
58Laß deine Wege ferne von ihr sein, und nahe nicht zur Tür ihres Hauses,
59daß du nicht den Fremden gebest deine Ehre und deine Jahre dem Grausamen;
510daß sich nicht Fremde von deinem Vermögen sättigen und deine Arbeit nicht sei in eines andern Haus,
511und müssest hernach seufzen, wenn du Leib und Gut verzehrt hast,
512und sprechen: "Ach, wie habe ich die Zucht gehaßt und wie hat mein Herz die Strafe verschmäht!
513wie habe ich nicht gehorcht der Stimme meiner Lehrer und mein Ohr nicht geneigt zu denen, die mich lehrten!
514Ich bin schier in alles Unglück gekommen vor allen Leuten und allem Volk."
515Trink Wasser aus deiner Grube und Flüsse aus deinem Brunnen.
516Laß deine Brunnen herausfließen und die Wasserbäche auf die Gassen.
517Habe du aber sie allein, und kein Fremder mit dir.
518Dein Born sei gesegnet, und freue dich des Weibes deiner Jugend.
519Sie ist lieblich wie die Hinde und holdselig wie ein Reh. Laß dich ihre Liebe allezeit sättigen und ergötze dich allewege in ihrer Liebe.
520Mein Kind, warum willst du dich an der Fremden ergötzen und herzest eine andere?
521Denn jedermanns Wege sind offen vor dem HERRN, und er mißt alle ihre Gänge.
522Die Missetat des Gottlosen wird ihn fangen, und er wird mit dem Strick seiner Sünde gehalten werden.
523Er wird sterben, darum daß er sich nicht will ziehen lassen; und um seiner großen Torheit willen wird's ihm nicht wohl gehen.
61Mein Kind, wirst du Bürge für deinen Nächsten und hast deine Hand bei einem Fremden verhaftet,
62so bist du verknüpft durch die Rede deines Mundes und gefangen mit den Reden deines Mundes.
63So tue doch, mein Kind, also und errette dich, denn du bist deinem Nächsten in die Hände gekommen: eile, dränge und treibe deinen Nächsten.
64Laß deine Augen nicht schlafen, noch deinen Augenlider schlummern.
65Errette dich wie ein Reh von der Hand und wie eine Vogel aus der Hand des Voglers.
66Gehe hin zur Ameise, du Fauler; siehe ihre Weise an und lerne!
67Ob sie wohl keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat,
68bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte.
69Wie lange liegst du, Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
610Ja, schlafe noch ein wenig, schlummere ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, daß du schlafest,
611so wird dich die Armut übereilen wie ein Fußgänger und der Mangel wie ein gewappneter Mann.
612Ein heilloser Mensch, ein schädlicher Mann geht mit verstelltem Munde,
613winkt mit Augen, deutet mit Füßen, zeigt mit Fingern,
614trachtet allezeit Böses und Verkehrtes in seinem Herzen und richtet Hader an.
615Darum wird ihm plötzlich sein Verderben kommen, und er wird schnell zerbrochen werden, da keine Hilfe dasein wird.
616Diese sechs Stücke haßt der HERR, und am siebenten hat er einen Greuel:
617hohe Augen, falsche Zunge, Hände, die unschuldig Blut vergießen,
618Herz, das mit böser Tücke umgeht, Füße, die behend sind, Schaden zu tun,
619falscher Zeuge, der frech Lügen redet und wer Hader zwischen Brüdern anrichtet.
620Mein Kind, bewahre die Gebote deines Vaters und laß nicht fahren das Gesetz deiner Mutter.
621Binde sie zusammen auf dein Herz allewege und hänge sie an deinen Hals,
622wenn du gehst, daß sie dich geleiten; wenn du dich legst, daß sie dich bewahren; wenn du aufwachst, daß sie zu dir sprechen.
623Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ein Licht, und die Strafe der Zucht ist ein Weg des Lebens,
624auf daß du bewahrt werdest vor dem bösen Weibe, vor der glatten Zunge der Fremden.
625Laß dich ihre Schöne nicht gelüsten in deinem Herzen und verfange dich nicht an ihren Augenlidern.
626Denn eine Hure bringt einen ums Brot; aber eines andern Weib fängt das edle Leben.
627Kann auch jemand ein Feuer im Busen behalten, daß seine Kleider nicht brennen?
628Wie sollte jemand auf Kohlen gehen, daß seine Füße nicht verbrannt würden?
629Also gehet's dem, der zu seines Nächsten Weib geht; es bleibt keiner ungestraft, der sie berührt.
630Es ist einem Diebe nicht so große Schmach, ob er stiehlt, seine Seele zu sättigen, weil ihn hungert;
631und ob er ergriffen wird, gibt er's siebenfältig wieder und legt dar alles Gut in seinem Hause.
632Aber wer mit einem Weibe die Ehe bricht, der ist ein Narr; der bringt sein Leben ins Verderben.
633Dazu trifft ihn Plage und Schande, und seine Schande wird nicht ausgetilgt.
634Denn der Grimm des Mannes eifert, und schont nicht zur Zeit der Rache
635und sieht keine Person an, die da versöhne, und nimmt's nicht an, ob du viel schenken wolltest.
71Mein Kind, behalte meine Rede und verbirg meine Gebote bei dir.
72Behalte meine Gebote, so wirst du leben, und mein Gesetz wie deinen Augapfel.
73Binde sie an deine Finger; schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.
74Sprich zur Weisheit: "Du bist meine Schwester", und nenne die Klugheit deine Freundin,
75daß du behütet werdest vor dem fremden Weibe, vor einer andern, die glatte Worte gibt.
76Denn am Fenster meines Hauses guckte ich durchs Gitter
77und sah unter den Unverständigen und ward gewahr unter den Kindern eines törichten Jünglings,
78der ging auf der Gasse an einer Ecke und trat daher auf dem Wege bei ihrem Hause,
79in der Dämmerung, am Abend des Tages, da es Nacht ward und dunkel war.
710Und siehe, da begegnete ihm ein Weib im Hurenschmuck, listig,
711wild und unbändig, daß ihr Füße in ihrem Hause nicht bleiben können.
712Jetzt ist sie draußen, jetzt auf der Gasse, und lauert an allen Ecken.
713Und erwischte ihn und küßte ihn unverschämt und sprach zu ihm: {~}
714Ich habe Dankopfer für mich heute bezahlt für meine Gelübde.
715Darum bin herausgegangen, dir zu begegnen, dein Angesicht zu suchen, und habe dich gefunden.
716Ich habe mein Bett schön geschmückt mit bunten Teppichen aus Ägypten.
717Ich habe mein Lager mit Myrrhe, Aloe und Zimt besprengt.
718Komm, laß und buhlen bis an den Morgen und laß und der Liebe pflegen.
719Denn der Mann ist nicht daheim; er ist einen fernen Weg gezogen.
720Er hat den Geldsack mit sich genommen; er wird erst aufs Fest wieder heimkommen.
721Sie überredete ihn mit vielen Worten und gewann ihn mit ihrem glatten Munde.
722Er folgt ihr alsbald nach, wie ein Ochse zur Fleischbank geführt wird, und wie zur Fessel, womit man die Narren züchtigt,
723bis sie ihm mit dem Pfeil die Leber spaltet; wie ein Vogel zum Strick eilt und weiß nicht, daß es ihm sein Leben gilt.
724So gehorchet mir nun, meine Kinder, und merket auf die Rede meines Mundes.
725Laß dein Herz nicht weichen auf ihren Weg und laß dich nicht verführen auf ihrer Bahn.
726Denn sie hat viele verwundet und gefällt, und sind allerlei Mächtige von ihr erwürgt.
727Ihr Haus sind Wege zum Grab, da man hinunterfährt in des Todes Kammern.
81Ruft nicht die Weisheit, und die Klugheit läßt sich hören?
82Öffentlich am Wege und an der Straße steht sie.
83An den Toren bei der Stadt, da man zur Tür eingeht, schreit sie:
84O ihr Männer, ich schreie zu euch und rufe den Leuten.
85Merkt, ihr Unverständigen, auf Klugheit und, ihr Toren, nehmt es zu Herzen!
86Höret, denn ich will reden, was fürstlich ist, und lehren, was recht ist.
87Denn mein Mund soll die Wahrheit reden, und meine Lippen sollen hassen, was gottlos ist.
88Alle Reden meines Mundes sind gerecht; es ist nichts Verkehrtes noch falsches darin.
89Sie sind alle gerade denen, die sie verstehen, und richtig denen, die es annehmen wollen.
810Nehmet an meine Zucht lieber denn Silber, und die Lehre achtet höher denn köstliches Gold.
811Denn Weisheit ist besser als Perlen; und alles, was man wünschen mag, kann ihr nicht gleichen.
812Ich, Weisheit, wohne bei der Klugheit und weiß guten Rat zu geben.
813Die Furcht des HERRN haßt das Arge, die Hoffart, den Hochmut und bösen Weg; und ich bin feind dem verkehrten Mund.
814Mein ist beides, Rat und Tat; ich habe Verstand und Macht.
815Durch mich regieren die Könige und setzen die Ratsherren das Recht.
816Durch mich herrschen die Fürsten und alle Regenten auf Erden.
817Ich liebe, die mich lieben; und die mich frühe suchen, finden mich.
818Reichtum und Ehre ist bei mir, währendes Gut und Gerechtigkeit.
819Meine Frucht ist besser denn Gold und feines Gold und mein Ertrag besser denn auserlesenes Silber.
820Ich wandle auf dem rechten Wege, auf der Straße des Rechts,
821daß ich wohl versorge, die mich lieben, und ihre Schätze vollmache.
822Der HERR hat mich gehabt im Anfang seiner Wege; ehe er etwas schuf, war ich da.
823Ich bin eingesetzt von Ewigkeit, von Anfang, vor der Erde.
824Da die Tiefen noch nicht waren, da war ich schon geboren, da die Brunnen noch nicht mit Wasser quollen.
825Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln war ich geboren,
826da er die Erde noch nicht gemacht hatte und was darauf ist, noch die Berge des Erdbodens.
827Da er die Himmel bereitete, war ich daselbst, da er die Tiefe mit seinem Ziel faßte.
828Da er die Wolken droben festete, da er festigte die Brunnen der Tiefe,
829da er dem Meer das Ziel setzte und den Wassern, daß sie nicht überschreiten seinen Befehl, da er den Grund der Erde legte:
830da war ich der Werkmeister bei ihm und hatte meine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit
831und spielte auf seinem Erdboden, und meine Lust ist bei den Menschenkindern.
832So gehorchet mir nun, meine Kinder. Wohl denen, die meine Wege halten!
833Höret die Zucht und werdet weise und lasset sie nicht fahren.
834Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, daß er wache an meiner Tür täglich, daß er warte an den Pfosten meiner Tür.
835Wer mich findet, der findet das Leben und wird Wohlgefallen vom HERRN erlangen.
836Wer aber an mir sündigt, der verletzt seine Seele. Alle, die mich hassen, lieben den Tod.
91Die Weisheit baute ihr Haus und hieb sieben Säulen,
92schlachtete ihr Vieh und trug ihren Wein auf und bereitete ihren Tisch
93und sandte ihre Dirnen aus, zu rufen oben auf den Höhen der Stadt:
94"Wer verständig ist, der mache sich hierher!", und zum Narren sprach sie:
95"Kommet, zehret von meinem Brot und trinket den Wein, den ich schenke;
96verlaßt das unverständige Wesen, so werdet ihr leben, und gehet auf dem Wege der Klugheit."
97Wer den Spötter züchtigt, der muß Schande auf sich nehmen; und wer den Gottlosen straft, der muß gehöhnt werden.
98Strafe den Spötter nicht, er haßt dich; strafe den Weisen, der wird dich lieben.
99Gib dem Weisen, so wird er noch weiser werden; lehre den Gerechten, so wird er in der Lehre zunehmen.
910Der Weisheit Anfang ist des HERRN Furcht, und den Heiligen erkennen ist Verstand.
911Denn durch mich werden deiner Tage viel werden und werden dir der Jahre des Lebens mehr werden.
912Bist du weise, so bist du dir weise; bist du ein Spötter, so wirst du es allein tragen.
913Es ist aber ein törichtes, wildes Weib, voll Schwätzens, und weiß nichts;
914die sitzt in der Tür ihres Hauses auf dem Stuhl, oben in der Stadt,
915zu laden alle, die vorübergehen und richtig auf ihrem Wege wandeln:
916"Wer unverständig ist, der mache sich hierher!", und zum Narren spricht sie:
917"Die gestohlenen Wasser sind süß, und das verborgene Brot schmeckt wohl."
918Er weiß aber nicht, daß daselbst Tote sind und ihre Gäste in der tiefen Grube.
101Dies sind die Sprüche Salomos. Ein weiser Sohn ist seines Vaters Freude; aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter Grämen.
102Unrecht Gut hilft nicht; aber Gerechtigkeit errettet vor dem Tode.
103Der HERR läßt die Seele des Gerechten nicht Hunger leiden; er stößt aber weg der Gottlosen Begierde.
104Lässige Hand macht arm; aber der Fleißigen Hand macht reich.
105Wer im Sommer sammelt, der ist klug; wer aber in der Ernte schläft, wird zu Schanden.
106Den Segen hat das Haupt des Gerechten; aber den Mund der Gottlosen wird ihr Frevel überfallen.
107Das Gedächtnis der Gerechten bleibt im Segen; aber der Gottlosen Name wird verwesen.
108Wer weise von Herzen ist nimmt die Gebote an; wer aber ein Narrenmaul hat, wird geschlagen.
109Wer unschuldig lebt, der lebt sicher; wer aber verkehrt ist auf seinen Wegen, wird offenbar werden.
1010Wer mit Augen winkt, wird Mühsal anrichten; und der ein Narrenmaul hat, wird geschlagen.
1011Des Gerechten Mund ist ein Brunnen des Lebens; aber den Mund der Gottlosen wird ihr Frevel überfallen.
1012Haß erregt Hader; aber Liebe deckt zu alle Übertretungen.
1013In den Lippen des Verständigen findet man Weisheit; aber auf den Rücken der Narren gehört eine Rute.
1014Die Weisen bewahren die Lehre; aber der Narren Mund ist nahe dem Schrecken.
1015Das Gut des Reichen ist seine feste Stadt; aber die Armen macht die Armut blöde.
1016Der Gerechte braucht sein Gut zum Leben; aber der Gottlose braucht sein Einkommen zur Sünde.
1017Die Zucht halten ist der Weg zum Leben; wer aber der Zurechtweisung nicht achtet, der bleibt in der Irre.
1018Falsche Mäuler bergen Haß; und wer verleumdet, der ist ein Narr.
1019Wo viel Worte sind, da geht's ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen hält, ist klug.
1020Des Gerechten Zunge ist köstliches Silber; aber der Gottlosen Herz ist wie nichts.
1021Des Gerechten Lippen weiden viele; aber die Narren werden an ihrer Torheit sterben.
1022Der Segen des HERRN macht reich ohne Mühe.
1023Ein Narr treibt Mutwillen und hat dazu noch seinen Spott; aber der Mann ist weise, der aufmerkt.
1024Was der Gottlose fürchtet, das wird ihm begegnen; und was die Gerechten begehren, wird ihnen gegeben.
1025Der Gottlose ist wie ein Wetter, das vorübergeht und nicht mehr ist; der Gerechte aber besteht ewiglich.
1026Wie der Essig den Zähnen und der Rauch den Augen tut, so tut der Faule denen, die ihn senden.
1027Die Furcht des HERRN mehrt die Tage; aber die Jahre der Gottlosen werden verkürzt.
1028Das Warten der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen Hoffnung wird verloren sein.
1029Der Weg des HERRN ist des Frommen Trotz; aber die Übeltäter sind blöde.
1030Der Gerechte wird nimmermehr umgestoßen; aber die Gottlosen werden nicht im Lande bleiben.
1031Der Mund des Gerechten bringt Weisheit; aber die Zunge der Verkehrten wird ausgerottet.
1032Die Lippen der Gerechten lehren heilsame Dinge; aber der Gottlosen Mund ist verkehrt.
111Falsche Waage ist dem HERRN ein Greuel; aber völliges Gewicht ist sein Wohlgefallen.
112Wo Stolz ist, da ist auch Schmach; aber Weisheit ist bei den Demütigen.
113Unschuld wird die Frommen leiten; aber die Bosheit wird die Verächter verstören.
114Gut hilft nicht am Tage des Zorns; aber Gerechtigkeit errettet vom Tod.
115Die Gerechtigkeit des Frommen macht seinen Weg eben; aber der Gottlose wird fallen durch sein gottloses Wesen.
116Die Gerechtigkeit der Frommen wird sie erretten; aber die Verächter werden gefangen in ihrer Bosheit.
117Wenn der gottlose Mensch stirbt, ist seine Hoffnung verloren und das Harren des Ungerechten wird zunichte.
118Der Gerechte wird aus seiner Not erlöst, und der Gottlose kommt an seine Statt.
119Durch den Mund des Heuchlers wird sein Nächster verderbt; aber die Gerechten merken's und werden erlöst.
1110Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohl geht; und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh.
1111Durch den Segen der Frommen wird eine Stadt erhoben; aber durch den Mund der Gottlosen wird sie zerbrochen.
1112Wer seinen Nächsten schändet, ist ein Narr; aber ein verständiger Mann schweigt still.
1113Ein Verleumder verrät, was er heimlich weiß; aber wer eines getreuen Herzens ist, verbirgt es.
1114Wo nicht Rat ist, da geht das Volk unter; wo aber viel Ratgeber sind, da geht es wohl zu.
1115Wer für einen andern Bürge wird, der wird Schaden haben; wer aber sich vor Geloben hütet, ist sicher.
1116Ein holdselig Weib erlangt Ehre; aber die Tyrannen erlangen Reichtum.
1117Ein barmherziger Mann tut sich selber Gutes; aber ein unbarmherziger betrübt auch sein eigen Fleisch.
1118Der Gottlosen Arbeit wird fehlschlagen; aber wer Gerechtigkeit sät, das ist gewisses Gut.
1119Gerechtigkeit fördert zum Leben; aber dem Übel nachjagen fördert zum Tod.
1120Der HERR hat Greuel an den verkehrten Herzen, und Wohlgefallen an den Frommen.
1121Den Bösen hilft nichts, wenn sie auch alle Hände zusammentäten; aber der Gerechten Same wird errettet werden.
1122Ein schönes Weib ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem goldenen Haarband.
1123Der Gerechten Wunsch muß doch wohl geraten, und der Gottlosen Hoffen wird Unglück.
1124Einer teilt aus und hat immer mehr; ein anderer kargt, da er nicht soll, und wird doch ärmer.
1125Die Seele, die da reichlich segnet, wird gelabt; wer reichlich tränkt, der wird auch getränkt werden.
1126Wer Korn innehält, dem fluchen die Leute; aber Segen kommt über den, der es verkauft.
1127Wer da Gutes sucht, dem widerfährt Gutes; wer aber nach Unglück ringt, dem wird's begegnen.
1128Wer sich auf seinen Reichtum verläßt, der wird untergehen; aber die Gerechten werden grünen wie ein Blatt.
1129Wer sein eigen Haus betrübt, der wird Wind zum Erbteil haben; und ein Narr muß ein Knecht des Weisen sein.
1130Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und ein Weiser gewinnt die Herzen.
1131So der Gerechte auf Erden leiden muß, wie viel mehr der Gottlose und der Sünder!
121Wer sich gern läßt strafen, der wird klug werden; wer aber ungestraft sein will, der bleibt ein Narr.
122Wer fromm ist, der bekommt Trost vom HERRN; aber ein Ruchloser verdammt sich selbst.
123Ein gottlos Wesen fördert den Menschen nicht; aber die Wurzel der Gerechten wird bleiben.
124Ein tugendsam Weib ist eine Krone ihres Mannes; aber eine böse ist wie Eiter in seinem Gebein.
125Die Gedanken der Gerechten sind redlich; aber die Anschläge der Gottlosen sind Trügerei.
126Der Gottlosen Reden richten Blutvergießen an; aber der Frommen Mund errettet.
127Die Gottlosen werden umgestürzt und nicht mehr sein; aber das Haus der Gerechten bleibt stehen.
128Eines weisen Mannes Rat wird gelobt; aber die da tückisch sind, werden zu Schanden.
129Wer gering ist und wartet des Seinen, der ist besser, denn der groß sein will, und des Brotes mangelt.
1210Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; aber das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig.
1211Wer seinen Acker baut, der wird Brot die Fülle haben; wer aber unnötigen Sachen nachgeht, der ist ein Narr.
1212Des Gottlosen Lust ist, Schaden zu tun; aber die Wurzel der Gerechten wird Frucht bringen.
1213Der Böse wird gefangen in seinen eigenen falschen Worten; aber der Gerechte entgeht der Angst.
1214Viel Gutes kommt dem Mann durch die Frucht des Mundes; und dem Menschen wird vergolten, nach dem seine Hände verdient haben.
1215Dem Narren gefällt seine Weise wohl; aber wer auf Rat hört, der ist weise.
1216Ein Narr zeigt seinen Zorn alsbald; aber wer die Schmach birgt, ist klug.
1217Wer wahrhaftig ist, der sagt frei, was recht ist; aber ein falscher Zeuge betrügt.
1218Wer unvorsichtig herausfährt, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen ist heilsam.
1219Wahrhaftiger Mund besteht ewiglich; aber die falsche Zunge besteht nicht lange.
1220Die, so Böses raten, betrügen; aber die zum Frieden raten, schaffen Freude.
1221Es wird dem Gerechten kein Leid geschehen; aber die Gottlosen werden voll Unglück sein.
1222Falsche Mäuler sind dem HERRN ein Greuel; die aber treulich handeln, gefallen ihm wohl.
1223Ein verständiger Mann trägt nicht Klugheit zur Schau; aber das Herz der Narren ruft seine Narrheit aus.
1224Fleißige Hand wird herrschen; die aber lässig ist, wird müssen zinsen.
1225Sorge im Herzen kränkt, aber ein freundliches Wort erfreut. {~}
1226Der Gerechte hat's besser denn sein Nächster; aber der Gottlosen Weg verführt sie.
1227Einem Lässigen gerät sein Handel nicht; aber ein fleißiger Mensch wird reich.
1228Auf dem Wege der Gerechtigkeit ist Leben, und auf ihrem gebahnten Pfad ist kein Tod.
131Ein weiser Sohn läßt sich vom Vater züchtigen; aber ein Spötter gehorcht der Strafe nicht.
132Die Frucht des Mundes genießt man; aber die Verächter denken nur zu freveln.
133Wer seinen Mund bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer aber mit seinem Maul herausfährt, der kommt in Schrecken.
134Der Faule begehrt und kriegt's doch nicht; aber die Fleißigen kriegen genug.
135Der Gerechte ist der Lüge feind; aber der Gottlose schändet und schmäht sich selbst.
136Die Gerechtigkeit behütet den Unschuldigen; aber das gottlose Wesen bringt zu Fall den Sünder.
137Mancher ist arm bei großem Gut, und mancher ist reich bei seiner Armut.
138Mit Reichtum kann einer sein Leben erretten; aber ein Armer hört kein Schelten.
139Das Licht der Gerechten brennt fröhlich; aber die Leuchte der Gottlosen wird auslöschen.
1310Unter den Stolzen ist immer Hader; aber Weisheit ist bei denen, die sich raten lassen.
1311Reichtum wird wenig, wo man's vergeudet; was man aber zusammenhält, das wird groß.
1312Die Hoffnung, die sich verzieht, ängstet das Herz; wenn's aber kommt, was man begehrt, das ist wie ein Baum des Lebens.
1313Wer das Wort verachtet, der verderbt sich selbst; wer aber das Gebot fürchtet, dem wird's vergolten.
1314Die Lehre des Weisen ist eine Quelle des Lebens, zu meiden die Stricke des Todes.
1315Feine Klugheit schafft Gunst; aber der Verächter Weg bringt Wehe.
1316Ein Kluger tut alles mit Vernunft; ein Narr aber breitet Narrheit aus.
1317Ein gottloser Bote bringt Unglück; aber ein treuer Bote ist heilsam.
1318Wer Zucht läßt fahren, der hat Armut und Schande; wer sich gerne strafen läßt, wird zu ehren kommen.
1319Wenn's kommt, was man begehrt, das tut dem Herzen wohl; aber das Böse meiden ist den Toren ein Greuel.
1320Wer mit den Weisen umgeht, der wird weise; wer aber der Narren Geselle ist, der wird Unglück haben.
1321Unglück verfolgt die Sünder; aber den Gerechten wird Gutes vergolten.
1322Der Gute wird vererben auf Kindeskind; aber des Sünders Gut wird für den Gerechten gespart.
1323Es ist viel Speise in den Furchen der Armen; aber die Unrecht tun, verderben.
1324Wer seine Rute schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn bald.
1325Der Gerechte ißt, daß sein Seele satt wird; der Gottlosen Bauch aber hat nimmer genug.
141Durch weise Weiber wird das Haus erbaut; eine Närrin aber zerbricht's mit ihrem Tun.
142Wer den HERRN fürchtet, der wandelt auf rechter Bahn; wer ihn aber verachtet, der geht auf Abwegen.
143Narren reden tyrannisch; aber die Weisen bewahren ihren Mund.
144Wo nicht Ochsen sind, da ist die Krippe rein; aber wo der Ochse geschäftig ist, da ist viel Einkommen.
145Ein treuer Zeuge lügt nicht; aber ein Falscher Zeuge redet frech Lügen.
146Der Spötter sucht Weisheit, und findet sie nicht; aber dem Verständigen ist die Erkenntnis leicht.
147Gehe von dem Narren; denn du lernst nichts von ihm.
148Das ist des Klugen Weisheit, daß er auf seinen Weg merkt; aber der Narren Torheit ist eitel Trug.
149Die Narren treiben das Gespött mit der Sünde; aber die Frommen haben Lust an den Frommen.
1410Das Herz kennt sein eigen Leid, und in seine Freude kann sich kein Fremder mengen.
1411Das Haus der Gottlosen wird vertilgt; aber die Hütte der Frommen wird grünen.
1412Es gefällt manchem ein Weg wohl; aber endlich bringt er ihn zum Tode.
1413Auch beim Lachen kann das Herz trauern, und nach der Freude kommt Leid.
1414Einem losen Menschen wird's gehen wie er handelt; aber ein Frommer wird über ihn sein.
1415Ein Unverständiger glaubt alles; aber ein Kluger merkt auf seinen Gang.
1416Ein Weiser fürchtet sich und meidet das Arge; ein Narr aber fährt trotzig hindurch.
1417Ein Ungeduldiger handelt töricht; aber ein Bedächtiger haßt es.
1418Die Unverständigen erben Narrheit; aber es ist der Klugen Krone, vorsichtig handeln.
1419Die Bösen müssen sich bücken vor dem Guten und die Gottlosen in den Toren des Gerechten.
1420Einen Armen hassen auch seine Nächsten; aber die Reichen haben viele Freunde.
1421Der Sünder verachtet seinen Nächsten; aber wohl dem, der sich der Elenden erbarmt!
1422Die mit bösen Ränken umgehen, werden fehlgehen; die aber Gutes denken, denen wird Treue und Güte widerfahren.
1423Wo man arbeitet, da ist genug; wo man aber mit Worten umgeht, da ist Mangel.
1424Den Weisen ist ihr Reichtum eine Krone; aber die Torheit der Narren bleibt Torheit.
1425Ein treuer Zeuge errettet das Leben; aber ein falscher Zeuge betrügt.
1426Wer den HERRN fürchtet, der hat eine sichere Festung, und seine Kinder werden auch beschirmt.
1427Die Furcht des HERRN ist eine Quelle des Lebens, daß man meide die Stricke des Todes.
1428Wo ein König viel Volks hat, das ist seine Herrlichkeit; wo aber wenig Volks ist, das macht einen Herrn blöde.
1429Wer geduldig ist, der ist weise; wer aber ungeduldig ist, der offenbart seine Torheit.
1430Ein gütiges Herz ist des Leibes Leben; aber Neid ist Eiter in den Gebeinen.
1431Wer dem Geringen Gewalt tut, der lästert desselben Schöpfer; aber wer sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott.
1432Der Gottlose besteht nicht in seinem Unglück; aber der Gerechte ist auch in seinem Tod getrost.
1433Im Herzen des Verständigen ruht Weisheit, und wird offenbar unter den Narren.
1434Gerechtigkeit erhöhet ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.
1435Ein kluger Knecht gefällt dem König wohl; aber einem schändlichen Knecht ist er feind.
151Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort richtet Grimm an.
152Der Weisen Zunge macht die Lehre lieblich; der Narren Mund speit eitel Narrheit.
153Die Augen des HERRN schauen an allen Orten beide, die Bösen und die Frommen.
154Ein heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens; aber eine lügenhafte macht Herzeleid.
155Der Narr lästert die Zucht seines Vaters; wer aber Strafe annimmt, der wird klug werden.
156In des Gerechten Haus ist Guts genug; aber in dem Einkommen des Gottlosen ist Verderben.
157Der Weisen Mund streut guten Rat; aber der Narren Herz ist nicht richtig.
158Der Gottlosen Opfer ist dem HERRN ein Greuel; aber das Gebet der Frommen ist ihm angenehm.
159Der Gottlosen Weg ist dem HERRN ein Greuel; wer aber der Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er.
1510Den Weg verlassen bringt böse Züchtigung, und wer Strafe haßt, der muß sterben.
1511Hölle und Abgrund ist vor dem HERRN; wie viel mehr der Menschen Herzen!
1512Der Spötter liebt den nicht, der ihn straft, und geht nicht zu den Weisen.
1513Ein fröhlich Herz macht ein fröhlich Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, so fällt auch der Mut.
1514Ein kluges Herz handelt bedächtig; aber der Narren Mund geht mit Torheit um.
1515Ein Betrübter hat nimmer einen guten Tag; aber ein guter Mut ist ein täglich Wohlleben.
1516Es ist besser ein wenig mit der Furcht des HERRN denn großer Schatz, darin Unruhe ist.
1517Es ist besser ein Gericht Kraut mit Liebe, denn ein gemästeter Ochse mit Haß.
1518Ein zorniger Mann richtet Hader an; ein Geduldiger aber stillt den Zank.
1519Der Weg des Faulen ist dornig; aber der Weg des Frommen ist wohl gebahnt.
1520Ein weiser Sohn erfreut den Vater, und ein törichter Mensch ist seiner Mutter Schande.
1521Dem Toren ist die Torheit eine Freude; aber ein verständiger Mann bleibt auf dem rechten Wege.
1522Die Anschläge werden zunichte, wo nicht Rat ist; wo aber viel Ratgeber sind, bestehen sie.
1523Es ist einem Manne eine Freude, wenn er richtig antwortet; und ein Wort zu seiner Zeit ist sehr lieblich.
1524Der Weg des Lebens geht überwärts für den Klugen, auf daß er meide die Hölle unterwärts.
1525Der HERR wird das Haus des Hoffärtigen zerbrechen und die Grenze der Witwe bestätigen.
1526Die Anschläge des Argen sind dem HERRN ein Greuel; aber freundlich reden die Reinen.
1527Der Geizige verstört sein eigen Haus; wer aber Geschenke haßt, der wird leben.
1528Das Herz des Gerechten ersinnt, was zu antworten ist; aber der Mund der Gottlosen schäumt Böses.
1529Der HERR ist fern von den Gottlosen; aber der Gerechten Gebet erhört er.
1530Freundlicher Anblick erfreut das Herz; eine gute Botschaft labt das Gebein.
1531Das Ohr, das da hört die Strafe des Lebens, wird unter den Weisen wohnen.
1532Wer sich nicht ziehen läßt, der macht sich selbst zunichte; wer aber auf Strafe hört, der wird klug.
1533Die Furcht des HERRN ist Zucht und Weisheit; und ehe man zu Ehren kommt, muß man zuvor leiden.
161Der Mensch setzt sich's wohl vor im Herzen; aber vom HERRN kommt, was die Zunge reden soll.
162Einem jeglichen dünken seine Wege rein; aber der HERR wägt die Geister.
163Befiehl dem HERRN deine Werke, so werden deine Anschläge fortgehen.
164Der HERR macht alles zu bestimmtem Ziel, auch den Gottlosen für den bösen Tag.
165Ein stolzes Herz ist dem HERRN ein Greuel und wird nicht ungestraft bleiben, wenn sie gleich alle aneinander hängen.
166Durch Güte und Treue wird Missetat versöhnt, und durch die Furcht des HERRN meidet man das Böse.
167Wenn jemands Wege dem HERRN wohl gefallen, so macht er auch seine Feinde mit ihm zufrieden.
168Es ist besser ein wenig mit Gerechtigkeit denn viel Einkommen mit Unrecht.
169Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein gibt, daß er fortgehe.
1610Weissagung ist in dem Munde des Königs; sein Mund fehlt nicht im Gericht.
1611Rechte Waage und Gewicht ist vom HERRN; und alle Pfunde im Sack sind seine Werke.
1612Den Königen ist Unrecht tun ein Greuel; denn durch Gerechtigkeit wird der Thron befestigt.
1613Recht raten gefällt den Königen; und wer aufrichtig redet, wird geliebt.
1614Des Königs Grimm ist ein Bote des Todes; aber ein weiser Mann wird ihn versöhnen.
1615Wenn des Königs Angesicht freundlich ist, das ist Leben, und seine Gnade ist wie ein Spätregen.
1616Nimm an die Weisheit, denn sie ist besser als Gold; und Verstand haben ist edler als Silber.
1617Der Frommen Weg meidet das Arge; und wer seinen Weg bewahrt, der erhält sein Leben.
1618Wer zu Grunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall.
1619Es ist besser niedrigen Gemüts sein mit den Elenden, denn Raub austeilen mit den Hoffärtigen.
1620Wer eine Sache klüglich führt, der findet Glück; und wohl dem, der sich auf den HERRN verläßt!
1621Ein Verständiger wird gerühmt für einen weisen Mann, und liebliche Reden lehren wohl.
1622Klugheit ist wie ein Brunnen des Lebens dem, der sie hat; aber die Zucht der Narren ist Narrheit.
1623Ein weises Herz redet klug und lehrt wohl.
1624Die Reden des Freundlichen sind Honigseim, trösten die Seele und erfrischen die Gebeine.
1625Manchem gefällt ein Weg wohl; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode.
1626Mancher kommt zu großem Unglück durch sein eigen Maul.
1627Ein loser Mensch gräbt nach Unglück, und in seinem Maul brennt Feuer.
1628Ein verkehrter Mensch richtet Hader an, und ein Verleumder macht Freunde uneins.
1629Ein Frevler lockt seinen Nächsten und führt ihn auf keinen guten Weg.
1630Wer mit den Augen winkt, denkt nichts Gutes; und wer mit den Lippen andeutet, vollbringt Böses.
1631Graue Haare sind eine Krone der Ehren, die auf dem Wege der Gerechtigkeit gefunden wird.
1632Ein Geduldiger ist besser denn ein Starker, und der seines Mutes Herr ist, denn der Städte gewinnt.
1633Das Los wird geworfen in den Schoß; aber es fällt, wie der HERR will.
171Es ist ein trockner Bissen, daran man sich genügen läßt, besser denn ein Haus voll Geschlachtetes mit Hader.
172Ein kluger Knecht wird herrschen über unfleißige Erben und wird unter den Brüdern das Erbe austeilen.
173Wie das Feuer Silber und der Ofen Gold, also prüft der HERR die Herzen.
174Ein Böser achtet auf böse Mäuler, und ein Falscher gehorcht den schädlichen Zungen.
175Wer des Dürftigen spottet, der höhnt desselben Schöpfer; und wer sich über eines andern Unglück freut, der wird nicht ungestraft bleiben.
176Der Alten Krone sind Kindeskinder, und der Kinder Ehre sind ihre Väter.
177Es steht einem Narren nicht wohl an, von hohen Dingen reden, viel weniger einem Fürsten, daß er gern lügt.
178Wer zu schenken hat, dem ist's ein Edelstein; wo er sich hin kehrt, ist er klug geachtet.
179Wer Sünde zudeckt, der macht Freundschaft; wer aber die Sache aufrührt, der macht Freunde uneins.
1710Schelten bringt mehr ein an dem Verständigen denn hundert Schläge an dem Narren.
1711Ein bitterer Mensch trachtet, eitel Schaden zu tun; aber es wird ein grimmiger Engel über ihn kommen.
1712Es ist besser, einem Bären begegnen, dem die Jungen geraubt sind, denn einem Narren in seiner Narrheit.
1713Wer Gutes mit Bösem vergilt, von dessen Haus wird Böses nicht lassen.
1714Wer Hader anfängt, ist gleich dem, der dem Wasser den Damm aufreißt. Laß du vom Hader, ehe du drein gemengt wirst.
1715Wer den Gottlosen gerechtspricht und den Gerechten verdammt, die sind beide dem HERRN ein Greuel.
1716Was soll dem Narren Geld in der Hand, Weisheit zu kaufen, so er doch ein Narr ist?
1717Ein Freund liebt allezeit, und als ein Bruder wird er in Not erfunden.
1718Es ist ein Narr, der in die Hand gelobt und Bürge wird für seinen Nächsten.
1719Wer Zank liebt, der liebt Sünde; und wer seine Türe hoch macht, ringt nach Einsturz.
1720Ein verkehrtes Herz findet nichts Gutes; und der verkehrter Zunge ist, wird in Unglück fallen.
1721Wer einen Narren zeugt, der hat Grämen; und eines Narren Vater hat keine Freude.
1722Ein fröhlich Herz macht das Leben lustig; aber ein betrübter Mut vertrocknet das Gebein.
1723Der Gottlose nimmt heimlich gern Geschenke, zu beugen den Weg des Rechts.
1724Ein Verständiger gebärdet sich weise; ein Narr wirft die Augen hin und her.
1725Ein törichter Sohn ist seines Vaters Trauern und Betrübnis der Mutter, die ihn geboren hat.
1726Es ist nicht gut, daß man den Gerechten schindet, noch den Edlen zu schlagen, der recht handelt.
1727Ein Vernünftiger mäßigt seine Rede; und ein verständiger Mann ist kaltes Muts.
1728Ein Narr, wenn er schwiege, wurde auch für weise gerechnet, und für verständig, wenn er das Maul hielte.
181Wer sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet, und setzt sich wider alles, was gut ist.
182Ein Narr hat nicht Lust am Verstand, sondern kundzutun, was in seinem Herzen steckt.
183Wo der Gottlose hin kommt, da kommt Verachtung und Schmach mit Hohn.
184Die Worte in eines Mannes Munde sind wie tiefe Wasser, und die Quelle der Weisheit ist ein voller Strom.
185Es ist nicht gut, die Person des Gottlosen achten, zu beugen den Gerechten im Gericht.
186Die Lippen des Narren bringen Zank, und sein Mund ringt nach Schlägen.
187Der Mund des Narren schadet ihm selbst, und seine Lippen fangen seine eigene Seele.
188Die Worte des Verleumders sind Schläge und gehen einem durchs Herz.
189Wer lässig ist in seiner Arbeit, der ist ein Bruder des, der das Seine umbringt.
1810Der Name des HERRN ist ein festes Schloß; der Gerechte läuft dahin und wird beschirmt.
1811Das Gut des Reichen ist ihm eine feste Stadt und wie hohe Mauern in seinem Dünkel.
1812Wenn einer zu Grunde gehen soll, wird sein Herz zuvor stolz; und ehe man zu Ehren kommt, muß man zuvor leiden.
1813Wer antwortet ehe er hört, dem ist's Narrheit und Schande.
1814Wer ein fröhlich Herz hat, der weiß sich in seinem Leiden zu halten; wenn aber der Mut liegt, wer kann's tragen?
1815Ein verständiges Herz weiß sich vernünftig zu halten; und die Weisen hören gern, wie man vernünftig handelt.
1816Das Geschenk des Menschen macht ihm Raum und bringt ihn vor die großen Herren.
1817Ein jeglicher ist zuerst in seiner Sache gerecht; kommt aber sein Nächster hinzu, so findet sich's.
1818Das Los stillt den Hader und scheidet zwischen den Mächtigen.
1819Ein verletzter Bruder hält härter den eine feste Stadt, und Zank hält härter denn Riegel am Palast.
1820Einem Mann wird vergolten, darnach sein Mund geredet hat, und er wird gesättigt von der Frucht seiner Lippen.
1821Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt; wer sie liebt, der wird von ihrer Frucht essen.
1822Wer eine Ehefrau findet, der findet etwas Gutes und kann guter Dinge sein im HERRN.
1823Ein Armer redet mit Flehen, ein Reicher antwortet stolz.
1824Ein treuer Freund liebt mehr uns steht fester bei denn ein Bruder.
191Ein Armer, der in seiner Frömmigkeit wandelt, ist besser denn ein Verkehrter mit seinen Lippen, der doch ein Narr ist.
192Wo man nicht mit Vernunft handelt, da geht's nicht wohl zu; und wer schnell ist mit Füßen, der tut sich Schaden.
193Die Torheit eines Menschen verleitet seinen Weg, und doch tobt sein Herz wider den HERRN.
194Gut macht viele Freunde; aber der Arme wird von seinen Freunden verlassen.
195Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer Lügen frech redet, wird nicht entrinnen.
196Viele schmeicheln der Person des Fürsten; und alle sind Freunde des, der Geschenke gibt.
197Den Armen hassen alle seine Brüder; wie viel mehr halten sich seine Freunde von ihm fern! Und wer sich auf Worte verläßt, dem wird nichts.
198Wer klug wird, liebt sein Leben; und der Verständige findet Gutes.
199Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen redet, wird umkommen.
1910Dem Narren steht nicht wohl an, gute Tage haben, viel weniger einem Knecht, zu herrschen über Fürsten.
1911Wer geduldig ist, der ist ein kluger Mensch, und ist ihm eine Ehre, daß er Untugend überhören kann. {~}
1912Die Ungnade des Königs ist wie das Brüllen eines jungen Löwen; aber seine Gnade ist wie der Tau auf dem Grase.
1913Ein törichter Sohn ist seines Vaters Herzeleid, und ein zänkisches Weib ein stetiges Triefen.
1914Haus und Güter vererben die Eltern; aber ein vernünftiges Weib kommt vom HERRN.
1915Faulheit bringt Schlafen, und eine lässige Seele wird Hunger leiden.
1916Wer das Gebot bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer aber seines Weges nicht achtet, wird sterben.
1917Wer sich des Armen erbarmt, der leihet dem HERRN; der wird ihm wieder Gutes vergelten.
1918Züchtige deinen Sohn, solange Hoffnung da ist; aber laß deine Seele nicht bewegt werden, ihn zu töten.
1919Großer Grimm muß Schaden leiden; denn willst du ihm steuern, so wird er noch größer.
1920Gehorche dem Rat, und nimm Zucht an, daß du hernach weise seiest.
1921Es sind viel Anschläge in eines Mannes Herzen; aber der Rat des HERRN besteht.
1922Ein Mensch hat Lust an seiner Wohltat; und ein Armer ist besser denn ein Lügner.
1923Die Furcht des HERRN fördert zum Leben, und wird satt bleiben, daß kein Übel sie heimsuchen wird.
1924Der Faule verbirgt seine Hand im Topf und bringt sie nicht wieder zum Munde.
1925Schlägt man den Spötter, so wird der Unverständige klug; straft man einen Verständigen, so wird er vernünftig.
1926Wer Vater verstört und Mutter verjagt, der ist ein schändliches und verfluchtes Kind.
1927Laß ab, mein Sohn, zu hören die Zucht, und doch abzuirren von vernünftiger Lehre.
1928Ein loser Zeuge spottet des Rechts, und der Gottlosen Mund verschlingt das Unrecht.
1929Den Spöttern sind Strafen bereitet, und Schläge auf der Narren Rücken.
201Der Wein macht lose Leute, und starkes Getränk macht wild; wer dazu Lust hat, wird nimmer weise.
202Das Schrecken des Königs ist wie das Brüllen eines jungen Löwen; wer ihn erzürnt, der sündigt wider sein Leben.
203Es ist dem Mann eine Ehre, vom Hader bleiben; aber die gern Hadern, sind allzumal Narren.
204Um der Kälte willen will der Faule nicht pflügen; so muß er in der Ernte betteln und nichts kriegen.
205Der Rat im Herzen eines Mannes ist wie tiefe Wasser; aber ein Verständiger kann's merken, was er meint.
206Viele Menschen werden fromm gerühmt; aber wer will finden einen, der rechtschaffen fromm sei?
207Ein Gerechter, der in seiner Frömmigkeit wandelt, des Kindern wird's wohl gehen nach ihm.
208Ein König, der auf seinem Stuhl sitzt, zu richten, zerstreut alles Arge mit seinen Augen.
209Wer kann sagen: Ich bin rein in meinem Herzen und lauter von meiner Sünde?
2010Mancherlei Gewicht und Maß ist beides Greuel dem HERRN. {~} {~}
2011Auch einen Knaben kennt man an seinem Wesen, ob er fromm und redlich werden will.
2012Ein hörend Ohr und sehend Auge, die macht beide der HERR.
2013Liebe den Schlaf nicht, daß du nicht arm werdest; laß deine Augen wacker sein, so wirst du Brot genug haben.
2014"Böse, böse!" spricht man, wenn man's hat; aber wenn's weg ist, so rühmt man es dann.
2015Es gibt Gold und viele Perlen; aber ein vernünftiger Mund ist ein edles Kleinod.
2016Nimm dem sein Kleid, der für einen andern Bürge wird, und pfände ihn um des Fremden willen.
2017Das gestohlene Brot schmeckt dem Manne wohl; aber hernach wird ihm der Mund voll Kieselsteine werden.
2018Anschläge bestehen, wenn man sie mit Rat führt; und Krieg soll man mit Vernunft führen.
2019Sei unverworren mit dem, der Heimlichkeit offenbart, und mit dem Verleumder und mit dem falschen Maul.
2020Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, des Leuchte wird verlöschen mitten in der Finsternis.
2021Das Erbe, darnach man zuerst sehr eilt wird zuletzt nicht gesegnet sein.
2022Sprich nicht: Ich will Böses vergelten! Harre des HERRN, der wird dir helfen.
2023Mancherlei Gewicht ist ein Greuel dem HERRN, und eine falsche Waage ist nicht gut.
2024Jedermanns Gänge kommen vom HERRN. Welcher Mensch versteht seinen Weg?
2025Es ist dem Menschen ein Strick, sich mit Heiligem übereilen und erst nach den Geloben überlegen.
2026Ein weiser König zerstreut die Gottlosen und bringt das Rad über sie.
2027Eine Leuchte des HERRN ist des Menschen Geist; die geht durch alle Kammern des Leibes.
2028Fromm und wahrhaftig sein behütet den König, und sein Thron besteht durch Frömmigkeit.
2029Der Jünglinge Stärke ist ihr Preis; und graues Haar ist der Alten Schmuck.
2030Man muß dem Bösen wehren mit harter Strafe und mit ernsten Schlägen, die man fühlt.
211Des Königs Herz ist in der Hand des HERRN wie Wasserbäche, und er neigt es wohin er will.
212Einen jeglichen dünkt sein Weg recht; aber der HERR wägt die Herzen.
213Wohl und recht tun ist dem HERRN lieber denn Opfer.
214Hoffärtige Augen und stolzer Mut, die Leuchte der Gottlosen, ist Sünde.
215Die Anschläge eines Emsigen bringen Überfluß; wer aber allzu rasch ist, dem wird's mangeln.
216Wer Schätze sammelt mit Lügen, der wird fehlgehen und ist unter denen, die den Tod suchen.
217Der Gottlosen Rauben wird sie erschrecken; denn sie wollten nicht tun, was recht war.
218Wer mit Schuld beladen ist, geht krumme Wege; wer aber rein ist, des Werk ist recht.
219Es ist besser wohnen im Winkel auf dem Dach, denn bei einem zänkischen Weibe in einem Haus beisammen.
2110Die Seele des Gottlosen wünscht Arges und gönnt seinem Nächsten nichts.
2111Wenn der Spötter gestraft wird, so werden die Unvernünftigen Weise; und wenn man einen Weisen unterrichtet, so wird er vernünftig.
2112Der Gerechte hält sich weislich gegen des Gottlosen Haus; aber die Gottlosen denken nur Schaden zu tun.
2113Wer seine Ohren verstopft vor dem Schreien des Armen, der wird auch rufen, und nicht erhört werden.
2114Eine heimliche Gabe stillt den Zorn, und ein Geschenk im Schoß den heftigen Grimm.
2115Es ist dem Gerechten eine Freude, zu tun, was recht ist, aber eine Furcht den Übeltätern.
2116Ein Mensch, der vom Wege der Klugheit irrt, wird bleiben in der Toten Gemeinde.
2117Wer gern in Freuden lebt, dem wird's mangeln; und wer Wein und Öl liebt, wird nicht reich.
2118Der Gottlose muß für den Gerechten gegeben werden und der Verächter für die Frommen.
2119Es ist besser, wohnen im wüsten Lande denn bei einem zänkischen und zornigen Weibe.
2120Im Hause des Weisen ist ein lieblicher Schatz und Öl; aber ein Narr verschlemmt es.
2121Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt, der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre.
2122Ein Weiser gewinnt die Stadt der Starken und stürzt ihre Macht, darauf sie sich verläßt.
2123Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, der bewahrt seine Seele vor Angst.
2124Der stolz und vermessen ist, heißt ein Spötter, der im Zorn Stolz beweist.
2125Der Faule stirbt über seinem Wünschen; denn seine Hände wollen nichts tun.
2126Er wünscht den ganzen Tag; aber der Gerechte gibt, und versagt nicht. {~}
2127Der Gottlosen Opfer ist ein Greuel; denn es wird in Sünden geopfert.
2128Ein lügenhafter Zeuge wird umkommen; aber wer sich sagen läßt, den läßt man auch allezeit wiederum reden.
2129Der Gottlose fährt mit dem Kopf hindurch; aber wer fromm ist, des Weg wird bestehen.
2130Es hilft keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat wider den HERRN.
2131Rosse werden zum Streittage bereitet; aber der Sieg kommt vom HERRN.
221Ein guter Ruf ist köstlicher denn großer Reichtum, und Gunst besser denn Silber und Gold.
222Reiche und Arme müssen untereinander sein; der HERR hat sie alle gemacht.
223Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich; die Unverständigen gehen hindurch und werden beschädigt.
224Wo man leidet in des HERRN Furcht, da ist Reichtum, Ehre und Leben.
225Stachel und Stricke sind auf dem Wege des Verkehrten; wer sich aber davon fernhält, bewahrt sein Leben.
226Wie man einen Knaben gewöhnt, so läßt er nicht davon, wenn er alt wird.
227Der Reiche herrscht über die Armen; und wer borgt, ist des Leihers Knecht.
228Wer Unrecht sät, der wird Mühsal ernten und wird durch die Rute seiner Bosheit umkommen.
229Ein gütiges Auge wird gesegnet; denn er gibt von seinem Brot den Armen.
2210Treibe den Spötter aus, so geht der Zank weg, so hört auf Hader und Schmähung.
2211Wer ein treues Herz und liebliche Rede hat, des Freund ist der König.
2212Die Augen des HERRN behüten guten Rat; aber die Worte des Verächters verkehrt er.
2213Der Faule spricht: Es ist ein Löwe draußen, ich möchte erwürgt werden auf der Gasse.
2214Der Huren Mund ist eine Tiefe Grube; wem der HERR ungnädig ist, der fällt hinein.
2215Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht wird sie fern von ihm treiben.
2216Wer dem Armen Unrecht tut, daß seines Guts viel werde, der wird auch einem Reichen geben, und Mangel haben.
2217Neige deine Ohren und höre die Worte der Weisen und nimm zu Herzen meine Lehre.
2218Denn es wird dir sanft tun, wo du sie wirst im Sinne behalten und sie werden miteinander durch deinen Mund wohl geraten.
2219Daß deine Hoffnung sei auf den HERRN, erinnere ich dich an solches heute dir zugut.
2220Habe ich dir's nicht mannigfaltig vorgeschrieben mit Rat und Lehren,
2221daß ich dir zeigte einen gewissen Grund der Wahrheit, daß du recht antworten könntest denen, die dich senden?
2222Beraube den Armen nicht, ob er wohl arm ist, und unterdrücke den Elenden nicht im Tor.
2223Denn der HERR wird ihre Sache führen und wird ihre Untertreter untertreten.
2224Geselle dich nicht zum Zornigen und halte dich nicht zu einem grimmigen Mann;
2225du möchtest seinen Weg lernen und an deiner Seele Schaden nehmen.
2226Sei nicht bei denen, die ihre Hand verhaften und für Schuld Bürge werden;
2227denn wo du es nicht hast, zu bezahlen, so wird man dir dein Bett unter dir wegnehmen.
2228Verrücke nicht die vorigen Grenzen, die deine Väter gemacht haben.
2229Siehst du einen Mann behend in seinem Geschäft, der wird vor den Königen stehen und wird nicht stehen vor den Unedlen.
231Wenn du sitzest und issest mit einem Herrn, so merke, wen du vor dir hast,
232und setze ein Messer an deine Kehle, wenn du gierig bist.
233Wünsche dir nichts von seinen feinen Speisen; denn es ist falsches Brot.
234Bemühe dich nicht reich zu werden und laß ab von deinen Fündlein.
235Laß dein Augen nicht fliegen nach dem, was du nicht haben kannst; denn dasselbe macht sich Flügel wie ein Adler und fliegt gen Himmel.
236Iß nicht Brot bei einem Neidischen und wünsche dir von seinen feinen Speisen nichts.
237Denn wie ein Gespenst ist er inwendig; er spricht: Iß und trink! und sein Herz ist doch nicht mit dir.
238Deine Bissen die du gegessen hattest, mußt du ausspeien, und mußt deine freundlichen Worte verloren haben.
239Rede nicht vor des Narren Ohren; denn er verachtet die Klugheit deiner Rede.
2310Verrücke nicht die vorigen Grenzen und gehe nicht auf der Waisen Acker.
2311Denn ihr Erlöser ist mächtig; der wird ihre Sache wider dich ausführen.
2312Gib dein Herz zur Zucht und deine Ohren zu vernünftiger Rede.
2313Laß nicht ab den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute haust, so wird man ihn nicht töten.
2314Du haust ihn mit der Rute; aber du errettest seine Seele vom Tode.
2315Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, so freut sich auch mein Herz;
2316und meine Nieren sind froh, wenn deine Lippen reden, was recht ist.
2317Dein Herz folge nicht den Sündern, sondern sei täglich in der Furcht des HERRN.
2318Denn es wird dir hernach gut sein, und dein Warten wird nicht trügen.
2319Höre, mein Sohn, und sei weise und richte dein Herz in den Weg.
2320Sei nicht unter den Säufern und Schlemmern;
2321denn die Säufer und Schlemmer verarmen, und ein Schläfer muß zerrissene Kleider tragen.
2322Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird.
2323Kaufe Wahrheit, und verkaufe sie nicht, Weisheit, Zucht und Verstand.
2324Der Vater eines Gerechten freut sich; und wer einen Weisen gezeugt hat, ist fröhlich darüber.
2325Laß sich deinen Vater und deine Mutter freuen, und fröhlich sein, die dich geboren hat.
2326Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deinen Augen meine Wege wohl gefallen.
2327Denn eine Hure ist eine tiefe Grube, und eine Ehebrecherin ist ein enger Brunnen.
2328Auch lauert sie wie ein Räuber, und die Frechen unter den Menschen sammelt sie zu sich.
2329Wo ist Weh? wo ist Leid? wo ist Zank? wo ist Klagen? wo sind Wunden ohne Ursache? wo sind trübe Augen?
2330Wo man beim Wein liegt und kommt, auszusaufen, was eingeschenkt ist.
2331Siehe den Wein nicht an, daß er so rot ist und im Glase so schön steht. Er geht glatt ein;
2332aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter.
2333So werden deine Augen nach andern Weibern sehen, und dein Herz wird verkehrte Dinge reden,
2334und wirst sein wie einer, der mitten im Meer schläft, und wie einer schläft oben auf dem Mastbaum.
2335"Sie schlagen mich, aber es tut mir nicht weh; sie klopfen mich, aber ich fühle es nicht. Wann will ich aufwachen, daß ich's mehr treibe?"
241Folge nicht bösen Leuten und wünsche nicht, bei ihnen zu sein;
242denn ihr Herz trachte nach Schaden, und ihre Lippen raten zu Unglück.
243Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten.
244Durch ordentliches Haushalten werden die Kammern voll aller köstlichen, lieblichen Reichtümer.
245Ein weiser Mann ist stark, und ein vernünftiger Mann ist mächtig von Kräften.
246Denn mit Rat muß man Krieg führen; und wo viele Ratgeber sind, da ist der Sieg.
247Weisheit ist dem Narren zu hoch; er darf seinen Mund im Tor nicht auftun.
248Wer sich vornimmt, Böses zu tun, den heißt man billig einen Erzbösewicht.
249Des Narren Tücke ist Sünde, und der Spötter ist ein Greuel vor den Leuten.
2410Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist.
2411Errette die, so man töten will; und entzieh dich nicht von denen, die man würgen will.
2412Sprichst du: "Siehe, wir verstehen's nicht!" meinst du nicht, der die Herzen wägt, merkt es, und der auf deine Seele achthat, kennt es und vergilt dem Menschen nach seinem Werk?
2413Iß, mein Sohn, Honig, denn er ist gut, und Honigseim ist süß in deinem Halse.
2414Also lerne die Weisheit für deine Seele. Wo du sie findest, so wird's hernach wohl gehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein.
2415Laure nicht als Gottloser auf das Haus des Gerechten; verstöre seine Ruhe nicht.
2416Denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf; aber die Gottlosen versinken im Unglück.
2417Freue dich des Falles deines Feindes nicht, und dein Herz sei nicht froh über seinem Unglück;
2418der HERR möchte es sehen, und es möchte ihm übel gefallen und er seine Zorn von ihm wenden.
2419Erzürne dich nicht über die Bösen und eifere nicht über die Gottlosen.
2420Denn der Böse hat nichts zu hoffen, und die Leuchte der Gottlosen wird verlöschen.
2421Mein Kind, fürchte den HERRN und den König und menge dich nicht unter die Aufrührer.
2422Denn ihr Verderben wird plötzlich entstehen; und wer weiß, wann beider Unglück kommt?
2423Dies sind auch Worte von Weisen. Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut.
2424Wer zum Gottlosen spricht: "Du bist fromm", dem fluchen die Leute, und das Volk haßt ihn.
2425Welche aber strafen, die gefallen wohl, und kommt ein reicher Segen auf sie.
2426Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuß.
2427Richte draußen dein Geschäft aus und bearbeite deinen Acker; darnach baue dein Haus.
2428Sei nicht Zeuge ohne Ursache wider deinen Nächsten und betrüge nicht mit deinem Munde.
2429Sprich nicht: "Wie man mir tut, so will ich wieder tun und einem jeglichen sein Werk vergelten."
2430Ich ging am Acker des Faulen vorüber und am Weinberg des Narren;
2431und siehe, da waren eitel Nesseln darauf, und er stand voll Disteln, und die Mauer war eingefallen.
2432Da ich das sah, nahm ich's zu Herzen und schaute und lernte daran.
2433Du willst ein wenig schlafen und ein wenig schlummern und ein wenig deine Hände zusammentun, daß du ruhest:
2434aber es wird dir deine Armut kommen wie ein Wanderer und dein Mangel wie ein gewappneter Mann.
251Dies sind auch Sprüche Salomos, die hinzugesetzt haben die Männer Hiskias, des Königs in Juda.
252Es ist Gottes Ehre, eine Sache verbergen; aber der Könige Ehre ist's, eine Sache zu erforschen.
253Der Himmel ist hoch und die Erde tief; aber der Könige Herz ist unerforschlich.
254Man tue den Schaum vom Silber, so wird ein reines Gefäß daraus.
255Man tue den Gottlosen hinweg vor dem König, so wird sein Thron mit Gerechtigkeit befestigt.
256Prange nicht vor dem König und tritt nicht an den Ort der Großen.
257Denn es ist dir besser, daß man zu dir sage: Tritt hier herauf! als daß du vor dem Fürsten erniedrigt wirst, daß es deine Augen sehen müssen.
258Fahre nicht bald heraus, zu zanken; denn was willst du hernach machen, wenn dich dein Nächster beschämt hat?
259Führe deine Sache mit deinem Nächsten, und offenbare nicht eines andern Heimlichkeit,
2510auf daß nicht übel von dir spreche, der es hört, und dein böses Gerücht nimmer ablasse.
2511Ein Wort geredet zu seiner Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen.
2512Wer einem Weisen gehorcht, der ihn straft, das ist wie ein goldenes Stirnband und goldenes Halsband.
2513Wie die Kühle des Schnees zur Zeit der Ernte, so ist ein treuer Bote dem, der ihn gesandt hat, und labt seines Herrn Seele.
2514Wer viel verspricht und hält nicht, der ist wie Wolken und Wind ohne Regen.
2515Durch Geduld wird ein Fürst versöhnt, und eine linde Zunge bricht die Härtigkeit.
2516Findest du Honig, so iß davon, so viel dir genug ist, daß du nicht zu satt wirst und speiest ihn aus.
2517Entzieh deinen Fuß vom Hause deines Nächsten; er möchte dein überdrüssig und dir gram werden.
2518Wer wider seinen Nächsten falsch Zeugnis redet, der ist ein Spieß, Schwert und scharfer Pfeil.
2519Die Hoffnung auf einen Treulosen zur Zeit der Not ist wie ein fauler Zahn und gleitender Fuß.
2520Wer einem betrübten Herzen Lieder singt, das ist, wie wenn einer das Kleid ablegt am kalten Tage, und wie Essig auf der Kreide.
2521Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot; dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser.
2522Denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HERR wird dir's vergelten.
2523Der Nordwind bringt Ungewitter, und die heimliche Zunge macht saures Angesicht.
2524Es ist besser, im Winkel auf dem Dach sitzen denn bei einem zänkischen Weibe in einem Haus beisammen.
2525Eine gute Botschaft aus fernen Landen ist wie kalt Wasser einer durstigen Seele.
2526Ein Gerechter, der vor einem Gottlosen fällt, ist wie ein getrübter Brunnen und eine verderbte Quelle.
2527Wer zuviel Honig ißt, das ist nicht gut; und wer schwere Dinge erforscht, dem wird's zu schwer.
2528Ein Mann, der seinen Geist nicht halten kann, ist wie eine offene Stadt ohne Mauern.
261Wie der Schnee im Sommer und Regen in der Ernte, also reimt sich dem Narren die Ehre nicht.
262Wie ein Vogel dahinfährt und eine Schwalbe fliegt, also ein unverdienter Fluch trifft nicht.
263Dem Roß eine Geißel und dem Esel einen Zaum und dem Narren eine Rute auf den Rücken!
264Antworte dem Narren nicht nach seiner Narrheit, daß du ihm nicht auch gleich werdest.
265Antworte aber dem Narren nach seiner Narrheit, daß er sich nicht weise lasse dünken.
266Wer eine Sache durch einen törichten Boten ausrichtet, der ist wie ein Lahmer an den Füßen und nimmt Schaden.
267Wie einem Krüppel das Tanzen, also steht den Narren an, von Weisheit zu reden. {~}
268Wer einem Narren Ehre antut, das ist, als wenn einer einen edlen Stein auf den Rabenstein würfe.
269Ein Spruch in eines Narren Mund ist wie ein Dornzweig, der in eines Trunkenen Hand sticht.
2610Ein guter Meister macht ein Ding recht; aber wer einen Stümper dingt, dem wird's verderbt. {~}
2611Wie ein Hund sein Gespeites wieder frißt, also ist der Narr, der seine Narrheit wieder treibt.
2612Wenn du einen siehst, der sich weise dünkt, da ist an einem Narren mehr Hoffnung denn an ihm.
2613Der Faule spricht: Es ist ein junger Löwe auf dem Wege und ein Löwe auf den Gassen.
2614Ein Fauler wendet sich im Bette wie die Tür in der Angel.
2615Der Faule verbirgt seine Hand in dem Topf, und wird ihm sauer, daß er sie zum Munde bringe.
2616Ein Fauler dünkt sich weiser denn sieben, die da Sitten lehren.
2617Wer vorgeht und sich mengt in fremden Hader, der ist wie einer, der den Hund bei den Ohren zwackt.
2618Wie ein Unsinniger mit Geschoß und Pfeilen schießt und tötet,
2619also tut ein falscher Mensch mit seinem Nächsten und spricht danach: Ich habe gescherzt.
2620Wenn nimmer Holz da ist, so verlischt das Feuer; und wenn der Verleumder weg ist, so hört der Hader auf.
2621Wie die Kohlen eine Glut und Holz ein Feuer, also facht ein zänkischer Mann Hader an.
2622Die Worte des Verleumders sind wie Schläge, und sie gehen durchs Herz.
2623Brünstige Lippen und ein böses Herz ist wie eine Scherbe, mit Silberschaum überzogen.
2624Der Feind verstellt sich mit seiner Rede, und im Herzen ist er falsch.
2625Wenn er seine Stimme holdselig macht, so glaube ihm nicht; denn es sind sieben Greuel in seinem Herzen.
2626Wer den Haß heimlich hält, Schaden zu tun, des Bosheit wird vor der Gemeinde offenbar werden.
2627Wer eine Grube macht, der wird hineinfallen; und wer einen Stein wälzt, auf den wird er zurückkommen.
2628Eine falsche Zunge haßt den, der sie straft; und ein Heuchelmaul richtet Verderben an.
271Rühme dich nicht des morgenden Tages; denn du weißt nicht, was heute sich begeben mag.
272Laß dich einen andern loben, und nicht deinen Mund, einen Fremden, und nicht deine eigenen Lippen.
273Stein ist schwer und Sand ist Last; aber des Narren Zorn ist schwerer denn die beiden.
274Zorn ist ein wütig Ding, und Grimm ist ungestüm; aber wer kann vor dem Neid bestehen?
275Offene Strafe ist besser denn heimliche Liebe.
276Die Schläge des Liebhabers meinen's recht gut; aber die Küsse des Hassers sind gar zu reichlich.
277Eine satte Seele zertritt wohl Honigseim; aber einer hungrigen Seele ist alles Bittere süß.
278Wie ein Vogel, der aus seinem Nest weicht, also ist, wer von seiner Stätte weicht.
279Das Herz erfreut sich an Salbe und Räuchwerk; aber ein Freund ist lieblich um Rats willen der Seele.
2710Deinen Freund und deines Vaters Freund verlaß nicht, und gehe nicht ins Haus deines Bruders, wenn dir's übel geht; denn dein Nachbar in der Nähe ist besser als dein Bruder in der Ferne.
2711Sei weise, mein Sohn, so freut sich mein Herz, so will ich antworten dem, der mich schmäht.
2712Ein Kluger sieht das Unglück und verbirgt sich; aber die Unverständigen gehen hindurch und leiden Schaden.
2713Nimm dem sein Kleid, der für einen andern Bürge wird, und pfände ihn um der Fremden willen.
2714Wenn einer seinen Nächsten des Morgens früh mit lauter Stimme segnet, das wird ihm für einen Fluch gerechnet.
2715Ein zänkisches Weib und stetiges Triefen, wenn's sehr regnet, werden wohl miteinander verglichen.
2716Wer sie aufhält, der hält den Wind und will das Öl mit der Hand fassen.
2717Ein Messer wetzt das andere und ein Mann den andern.
2718Wer seinen Feigenbaum bewahrt, der ißt Früchte davon; und wer seinen Herrn bewahrt, wird geehrt.
2719Wie das Spiegelbild im Wasser ist gegenüber dem Angesicht, also ist eines Menschen Herz gegenüber dem andern.
2720Hölle und Abgrund werden nimmer voll, und der Menschen Augen sind auch unersättlich.
2721Ein Mann wird durch den Mund des, der ihn lobt, bewährt wie Silber im Tiegel und das Gold im Ofen.
2722Wenn du den Narren im Mörser zerstießest mit dem Stämpel wie Grütze, so ließe doch seine Narrheit nicht von ihm.
2723Auf deine Schafe habe acht und nimm dich deiner Herden an.
2724Denn Gut währt nicht ewiglich, und die Krone währt nicht für und für.
2725Das Heu ist weggeführt, und wiederum ist Gras da und wird Kraut auf den Bergen gesammelt.
2726Die Lämmer kleiden dich und die Böcke geben dir das Geld, einen Acker zu kaufen.
2727Du hast Ziegenmilch genug zu deiner Speise, zur Speise deines Hauses und zur Nahrung deiner Dirnen.
281Der Gottlose flieht, und niemand jagt ihn; der Gerechte aber ist getrost wie ein junger Löwe.
282Um des Landes Sünde willen werden viel Änderungen der Fürstentümer; aber um der Leute willen, die verständig und vernünftig sind, bleiben sie lange.
283Ein armer Mann, der die Geringen bedrückt, ist wie ein Meltau, der die Frucht verdirbt.
284Die das Gesetz verlassen, loben den Gottlosen; die es aber bewahren, sind unwillig auf sie.
285Böse Leute merken nicht aufs Recht; die aber nach dem HERRN fragen, merken auf alles.
286Es ist besser ein Armer, der in seiner Frömmigkeit geht, denn ein Reicher, der in verkehrten Wegen geht.
287Wer das Gesetz bewahrt, ist ein verständiges Kind; wer aber der Schlemmer Geselle ist, schändet seinen Vater.
288Wer sein Gut mehrt mit Wucher und Zins, der sammelt es für den, der sich der Armen erbarmt.
289Wer sein Ohr abwendet, das Gesetz zu hören, des Gebet ist ein Greuel.
2810Wer die Frommen verführt auf bösem Wege, der wird in seine Grube fallen; aber die Frommen werden Gutes ererben.
2811Ein Reicher dünkt sich, weise zu sein; aber ein verständiger Armer durchschaut ihn.
2812Wenn die Gerechten Oberhand haben, so geht's sehr fein zu; wenn aber Gottlose aufkommen, wendet sich's unter den Leuten.
2813Wer seine Missetat leugnet, dem wird's nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.
2814Wohl dem, der sich allewege fürchtet; wer aber sein Herz verhärtet, wird in Unglück fallen.
2815Ein Gottloser, der über ein armes Volk regiert, das ist ein brüllender Löwe und gieriger Bär.
2816Wenn ein Fürst ohne Verstand ist, so geschieht viel Unrecht; wer aber den Geiz haßt, der wird lange leben.
2817Ein Mensch, der am Blut einer Seele schuldig ist, der wird flüchtig sein bis zur Grube, und niemand halte ihn auf.
2818Wer fromm einhergeht, dem wird geholfen; wer aber verkehrtes Weges ist, wird auf einmal fallen.
2819Wer seinen Acker baut, wird Brot genug haben; wer aber dem Müßiggang nachgeht, wird Armut genug haben.
2820Ein treuer Mann wird viel gesegnet; wer aber eilt, reich zu werden, wird nicht unschuldig bleiben.
2821Person ansehen ist nicht gut; und mancher tut übel auch wohl um ein Stück Brot.
2822Wer eilt zum Reichtum und ist neidisch, der weiß nicht, daß Mangel ihm begegnen wird.
2823Wer einen Menschen straft, wird hernach Gunst finden, mehr denn der da heuchelt.
2824Wer seinem Vater oder seiner Mutter etwas nimmt und spricht, es sei nicht Sünde, der ist des Verderbers Geselle.
2825Ein Stolzer erweckt Zank; wer aber auf den HERRN sich verläßt, wird gelabt.
2826Wer sich auf sein Herz verläßt, ist ein Narr; wer aber mit Weisheit geht, wird entrinnen.
2827Wer dem Armen gibt, dem wird nichts mangeln; wer aber seine Augen abwendet, der wird viel verflucht.
2828Wenn die Gottlosen aufkommen, so verbergen sich die Leute; wenn sie aber umkommen, werden der Gerechten viel.
291Wer wider die Strafe halsstarrig ist, der wird plötzlich verderben ohne alle Hilfe.
292Wenn der Gerechten viel sind, freut sich das Volk; wenn aber der Gottlose herrscht, seufzt das Volk.
293Wer Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; wer aber mit Huren umgeht, kommt um sein Gut.
294Ein König richtet das Land auf durchs Recht; ein geiziger aber verderbt es.
295Wer mit seinem Nächsten heuchelt, der breitet ein Netz aus für seine Tritte.
296Wenn ein Böser sündigt, verstrickt er sich selbst; aber ein Gerechter freut sich und hat Wonne.
297Der Gerechte erkennt die Sache der Armen; der Gottlose achtet keine Vernunft.
298Die Spötter bringen frech eine Stadt in Aufruhr; aber die Weisen stillen den Zorn.
299Wenn ein Weiser mit einem Narren zu rechten kommt, er zürne oder lache, so hat er nicht Ruhe.
2910Die Blutgierigen hassen den Frommen; aber die Gerechten suchen sein Heil.
2911Ein Narr schüttet seinen Geist ganz aus; aber ein Weiser hält an sich.
2912Ein Herr, der zu Lügen Lust hat, des Diener sind alle gottlos.
2913Arme und Reiche begegnen einander: beider Augen erleuchtet der HERR.
2914Ein König, der die Armen treulich richtet, des Thron wird ewig bestehen.
2915Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.
2916Wo viele Gottlose sind, da sind viel Sünden; aber die Gerechten werden ihren Fall erleben.
2917Züchtige deinen Sohn, so wird er dich ergötzen und wird deiner Seele sanft tun.
2918Wo keine Weissagung ist, wird das Volk wild und wüst; wohl aber dem, der das Gesetz handhabt!
2919Ein Knecht läßt sich mit Worten nicht züchtigen; denn ob er sie gleich versteht, nimmt er sich's doch nicht an.
2920Siehst du einen, der schnell ist zu reden, da ist am Narren mehr Hoffnung denn an ihm.
2921Wenn ein Knecht von Jugend auf zärtlich gehalten wird, so will er darnach ein Junker sein.
2922Ein zorniger Mann richtet Hader an, und ein Grimmiger tut viel Sünde.
2923Die Hoffart des Menschen wird ihn stürzen; aber der Demütige wird Ehre empfangen.
2924Wer mit Dieben teilhat, den Fluch aussprechen hört, und sagt's nicht an, der haßt sein Leben.
2925Vor Menschen sich scheuen bringt zu Fall; wer sich aber auf den HERRN verläßt, wird beschützt.
2926Viele suchen das Angesicht eines Fürsten; aber eines jeglichen Gericht kommt vom HERRN.
2927Ein ungerechter Mann ist dem Gerechten ein Greuel; und wer rechtes Weges ist, der ist des Gottlosen Greuel.
301Dies sind die Worte Agurs, des Sohnes Jakes. Lehre und Rede des Mannes: Ich habe mich gemüht, o Gott; ich habe mich gemüht, o Gott, und ablassen müssen.
302Denn ich bin der allernärrischste, und Menschenverstand ist nicht bei mir;
303ich habe Weisheit nicht gelernt, daß ich den Heiligen erkennete.
304Wer fährt hinauf gen Himmel und herab? Wer faßt den Wind in seine Hände? Wer bindet die Wasser in ein Kleid? Wer hat alle Enden der Welt gestellt? Wie heißt er? Und wie heißt sein Sohn? Weißt du das?
305Alle Worte Gottes sind durchläutert; er ist ein Schild denen, die auf ihn trauen.
306Tue nichts zu seinen Worten, daß er dich nicht strafe und werdest lügenhaft erfunden.
307Zweierlei bitte ich von dir; das wollest du mir nicht weigern, ehe ich denn sterbe:
308Abgötterei und Lüge laß ferne von mir sein; Armut und Reichtum gib mir nicht, laß mich aber mein bescheiden Teil Speise dahinnehmen.
309Ich möchte sonst, wo ich zu satt würde, verleugnen und sagen: Wer ist der HERR? Oder wo ich zu arm würde, möchte ich stehlen und mich an dem Namen meines Gottes vergreifen.
3010Verleumde den Knecht nicht bei seinem Herrn, daß er dir nicht fluche und du die Schuld tragen müssest.
3011Es ist eine Art, die ihrem Vater flucht und ihre Mutter nicht segnet;
3012eine Art, die sich rein dünkt, und ist doch von ihrem Kot nicht gewaschen;
3013eine Art, die ihre Augen hoch trägt und ihre Augenlider emporhält;
3014eine Art, die Schwerter für Zähne hat und Messer für Backenzähne und verzehrt die Elenden im Lande und die Armen unter den Leuten.
3015Blutegel hat zwei Töchter: Bring her, bring her! Drei Dinge sind nicht zu sättigen, und das vierte spricht nicht: Es ist genug:
3016die Hölle, der Frauen verschlossenen Mutter, die Erde wird nicht des Wassers satt, und das Feuer spricht nicht: Es ist genug.
3017Ein Auge, das den Vater verspottet, und verachtet der Mutter zu gehorchen, das müssen die Raben am Bach aushacken und die jungen Adler fressen.
3018Drei sind mir zu wunderbar, und das vierte verstehe ich nicht:
3019des Adlers Weg am Himmel, der Schlange Weg auf einem Felsen, des Schiffes Weg mitten im Meer und eines Mannes Weg an einer Jungfrau.
3020Also ist auch der Weg der Ehebrecherin; die verschlingt und wischt ihr Maul und spricht: Ich habe kein Böses getan.
3021Ein Land wird durch dreierlei unruhig, und das vierte kann es nicht ertragen:
3022ein Knecht, wenn er König wird; ein Narr, wenn er zu satt ist;
3023eine Verschmähte, wenn sie geehelicht wird; und eine Magd, wenn sie ihrer Frau Erbin wird.
3024Vier sind klein auf Erden und klüger denn die Weisen:
3025die Ameisen, ein schwaches Volk; dennoch schaffen sie im Sommer ihre Speise,
3026Kaninchen, ein schwaches Volk; dennoch legt es sein Haus in den Felsen,
3027Heuschrecken, haben keinen König; dennoch ziehen sie aus ganz in Haufen,
3028die Spinne, wirkt mit ihren Händen und ist in der Könige Schlössern.
3029Dreierlei haben einen feinen Gang, und das vierte geht wohl:
3030der Löwe, mächtig unter den Tieren und kehrt nicht um vor jemand;
3031ein Windhund von guten Lenden, und ein Widder, und ein König, wider den sich niemand legen darf.
3032Bist du ein Narr gewesen und zu hoch gefahren und hast Böses vorgehabt, so lege die Hand aufs Maul.
3033Wenn man Milch stößt, so macht man Butter daraus; und wer die Nase hart schneuzt, zwingt Blut heraus; und wer den Zorn reizt, zwingt Hader heraus.
311Dies sind die Worte des Königs Lamuel, die Lehre, die ihn seine Mutter lehrte.
312Ach mein Auserwählter, ach du Sohn meines Leibes, ach mein gewünschter Sohn,
313laß nicht den Weibern deine Kraft und gehe die Wege nicht, darin sich die Könige verderben!
314O, nicht den Königen, Lamuel, nicht den Königen ziemt es, Wein zu trinken, noch den Fürsten starkes Getränk!
315Sie möchten trinken und der Rechte vergessen und verändern die Sache aller elenden Leute.
316Gebt starkes Getränk denen, die am Umkommen sind, und den Wein den betrübten Seelen,
317daß sie trinken und ihres Elends vergessen und ihres Unglücks nicht mehr gedenken.
318Tue deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.
319Tue deinen Mund auf und richte recht und räche den Elenden und Armen.
3110Wem ein tugendsam Weib beschert ist, die ist viel edler denn die köstlichsten Perlen.
3111Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln.
3112Sie tut ihm Liebes und kein Leides ihr Leben lang.
3113Sie geht mit Wolle und Flachs um und arbeitet gern mit ihren Händen.
3114Sie ist wie ein Kaufmannsschiff, das seine Nahrung von ferne bringt.
3115Sie steht vor Tages auf und gibt Speise ihrem Hause und Essen ihren Dirnen.
3116Sie denkt nach einem Acker und kauft ihn und pflanzt einen Weinberg von den Früchten ihrer Hände.
3117Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und stärkt ihre Arme.
3118Sie merkt, wie ihr Handel Frommen bringt; ihre Leuchte verlischt des Nachts nicht.
3119Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken, und ihre Finger fassen die Spindel.
3120Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reicht ihre Hand dem Dürftigen.
3121Sie fürchtet für ihr Haus nicht den Schnee; denn ihr ganzes Haus hat zwiefache Kleider.
3122Sie macht sich selbst Decken; feine Leinwand und Purpur ist ihr Kleid.
3123Ihr Mann ist bekannt in den Toren, wenn er sitzt bei den Ältesten des Landes.
3124Sie macht einen Rock und verkauft ihn; einen Gürtel gibt sie dem Krämer.
3125Kraft und Schöne sind ihr Gewand, und sie lacht des kommenden Tages.
3126Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist holdselige Lehre.
3127Sie schaut, wie es in ihrem Hause zugeht, und ißt ihr Brot nicht mit Faulheit.
3128Ihre Söhne stehen auf und preisen sie selig; ihr Mann lobt sie:
3129"Viele Töchter halten sich tugendsam; du aber übertriffst sie alle."
3130Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den HERRN fürchtet, soll man loben.
3131Sie wird gerühmt werden von den Früchten ihrer Hände, und ihre Werke werden sie loben in den Toren.